Nach der neuen EnEV müssen Hausbesitzer neuen Mietern und Eigentümer ab 2008 einen Energieausweis für ihr Gebäude vorlegen.
Dabei besteht in einer Übergangsfrist bis 1.10.2008 noch die Möglichkeit für alle Gebäudeeigentümer, sich einen verbrauchsbasierten Energieausweis erstellen zu lassen. Experten prognostizieren bereits in den ersten Jahren nach Umsetzung der Richtlinie einen hohen Bedarf an Energieausweisen für Gebäude. Verschiedene Studien gehen von ca 0,5 - 1 Millionen
Energieausweisen jährlich aus, die dann relativ kurzfristig ausgestellt werden müssen. Dazu ist es notwendig, besonders geschulte Fachkräfte in diesen Prozess mit einzubeziehen.
Schon für den Feldversuch der "dena" wurden als Fachkräfte zur Ausstellung von Energiepässen Architekten und Ingenieure mit Zusatzqualifikation sowie Gebäudeenergieberater im Handwerk zugelassen. Wie die nun vorliegende EnEV 2007 zeigt, wurde der Feldversuch als Grundlage für das Gesetzgebungsverfahren zur Einführung eines obligatorischen Energiepasses herangezogen und die Ausbildung zum Gebäudeenergieberater als Energiepassaussteller in Anhang 11 der EnEV festgeschrieben. Nicht zuletzt deshalb sind Gebäudeenergieberater für die Umsetzung der Energieeinsparverordnung sowie bei der BAFA-Vor-Ort Beratung gefragt.
Etwas wehmütig reagieren Fachkreise auf die Regelung, den verbrauchsorientierten Energiepass - wo sachgerecht - neben dem bedarfsorientierten Energiepass zuzulassen. Prinzipiell gilt doch die Feststellung, dass nur eine qualifizierte Energieberatung verwertbare Aussagen zum Gebäude treffen kann. Energiediagnose und Modernisierungstipps.
(die Hauptbestandteile des Energiepasses) sind das eine, eine fundierte Energieberatung mit umfangreicher Gebäudeaufnahme, bauphysikalischen Berechnungen, die Erstellung eines schlüssigen Konzept zur Verbesserung der Energiebilanz, ausgereifte Modernisierungsvorschläge mit Prioritätenliste sowie Kostenermittlung und Wirtschaftlichkeitsberechnung - sind etwas anderes (die Hauptbestandteile der Energieberatung). Der Energiepass kann für den sanierungswilligen Bauherren die Energieberatung nicht ersetzen - die fundierte Energieberatung sinngemäß aber den Energiepass.
Branchenkenner haben es daher längst durchschaut! Der interessante "Markt" liegt nicht im "schnellen Euro" bei der Erstellung von Energiepässen. Der eigentliche "Markt" liegt - wie der Name schon sagt - in der "Energieberatung". Ein Markt, der aufgrund der ansteigenden Energiepreise und der bevorstehenden Verschärfung von Klimaschutzgesetzen, Energieeinsparverordnung und Wärmegesetz, noch an Bedeutung gewinnen wird. Das beweisen auch aktuelle Statistiken. So steigerten sich die Kosten von leichtem Heizöl in den letzten 6 Jahren um 240%, Erdgas um 146%.
Erhebungen führender Marktforschungsinstitute belegen diesen Trend. Nicht zuletzt empfiehlt u.a. das Münchner IFO-Institut in einem ihrer Branchenspezial:
"Die Reduzierung des Energieverbrauchs im Gebäudebestand ist ein entscheidender Beitrag zur Ressourcenschonung und damit zum Umwelt- und Klimaschutz. Die Energieberatung nimmt dabei einen immer wichtigen Stellenwert ein. Jeder qualifizierte Fachbetrieb sollte sie in sein Leistungsprogramm aufnehmen." Die Qualifizierung im Bereich der Energieberatung stellt ein zukunftsfähiges Kompetenz- und Tätigkeitsfeld dar. Wir bieten Ihnen interessante Seminare als Einstieg und Vertiefung in diese Materie!